Das Endocannabinoid-System und seine Rezeptoren spielen eine große Rolle bei der pränatalen Entwicklung, aber sind auch nach der Geburt wichtig. Nicht jedem ist bekannt, dass Cannabinoide natürlich in der Muttermilch vorhanden sind und was für eine Rolle sie spielen bei der Entwicklung eines Menschen.
2004 veröffentlichte der European Journal of Pharmalocolgy eine Studie, welche bestätigte, dass alle Menschen mit Cannabinoid Rezeptoren geboren werden. Demnach haben Endocannabinoide und deren Rezeptoren einen großen Einfluss bei der prä- und postnatalen Entwicklung.
In den 70er Jahren wurde gezeigt, dass Endocannabinoide bei der Appetitssteigerung einen großen Einfluss haben können. Jedoch dauerte es noch 30 weitere Jahre bis Endocannabinoide entdeckt wurden, in der Muttermilch von Rindern und Menschen. Wenig später erkannte man, dass die CB1 Rezeptoren sich nach der 14-ten Woche entwickeln.
Welche Wirkungen haben Cannabinoide in der Muttermilch?
Aufgrund von den Entdeckungen der Appetitssteigerung, fing man an zu untersuchen, ob Endocannabinoide dafür sorgen, dass Neugeborene anfangen die Muttermilch zu trinken. Die Ergebnisse der Studien zeigte, wie kritisch die Aktivierung der CB1 Rezeptoren ist für die Aufnahme der Muttermilch und der Entwicklung der Saug-Muskulatur. Dies bedeutet, dass Endocannabinoide eine wichtige Rolle spielen bei Neugeborenen, da Sie den Appetit des Säuglings anregen gleichzeitig lernen, wie man die Nahrung aufnehmen soll.
Dennoch haben die Endocannabinoide in der Muttermilch nicht nur Funktionen für das Essen. Man hat erkannt, dass diese Komponente auch Neuronen helfen und schützen bei der postnatalen Entwicklung des Gehirns. [1]
Trotzdem gibt es noch viel, was es in Bezug auf Cannabinoide in der Muttermilch zu entdecken gibt. Zum Beispiel weiß man jetzt, dass Cannabinoide gut mit Fetten binden, welche reichlich vorhanden sind in der Muttermilch. Daher wird momentan untersucht, ob die Einnahme von Cannabis von der Mutter in der Phase der Laktation Effekte auf das Neugeborene, wegen der Übermittlung von aktiven Komponenten der Pflanze hat. Allerdings wird dies noch sehr lange dauern, da es sehr schwierig ist Cannabinoide und Fette separat zu untersuchen.
Forscher haben ein Verfahren entwickelt, welches auf der Verseifung basiert,- ein ähnlicher Prozess, welcher auch in Seifenfabriken genutzt wird- um die Cannabinoide von Fetten in der Muttermilch zu isolieren. Mit diesem Prozess konnten sie verschiedene Spuren von verschiedenen Komponenten der Cannabis Pflanze in der Muttermilch entdecken, wie beispielsweise THC. Deshalb zeigen die bisherigen Forschungen, es könnte möglich sein, dass die Cannabinoide Kindern weniger psychoaktive Wirkungen zufügen, als Erwachsenen. Trotz dieses Fakts sind die Effekte dieser Komponenten auf Neugeborene praktisch unbekannt, da die momentane Technik eingeschränkt ist bei der Messung von Cannabinoiden, anders als bei THC [2].
[1] Ester Fride, The endocannabinoid-CB1 receptor system in pre- and postnatal life. European Journal of Pharmacology, Volume 500, Issues 1–3, 1 October 2004, Pages 289-297, ISSN 0014-2999
[2] Binnian Wei, James E. McGuffey, Benjamin C. Blount, and Lanqing Wang. Sensitive Quantification of Cannabinoids in Milk by Alkaline Saponification–Solid Phase Extraction Combined with Isotope Dilution UPLC–MS/MS. ACS Omega 2016 1 (6), 1307-1313 DOI: 10.1021/acsomega.6b00253
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