Diabetes Mellitus und medizinisches Cannabis

Möchten Sie mehr über Diabetes und den Einsatz von Cannabinoiden erfahren?

Wir haben ein Team von Spezialisten, die alle Fragen beantworten können

Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes Mellitus (DM) ist eine Stoffwechsel-Krankheit, die durch eine Degeneration der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) verursacht wird. Diese ist in der Folge nicht mehr dazu in der Lage, die erforderliche Menge des Hormons Insulin herzustellen, das für die Aufrechterhaltung eines angemessenen Glukose-Niveaus im Blut zuständig ist.

Die Pankreasinsuffizienz führt so zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie), welcher bei Patienten eine Reihe von Symptomen auslöst.

Was ist Diabetes Mellitus Typ 1?

Tritt in der Regel bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Diese Art von Diabetes ist geprägt von der fortschreitenden Zerstörung der Pankreas auf zellulärer Ebene. Die häufigsten Symptome sind steigender Appetit (Polyphagie), erhöhter Durst (Polydipsie), verstärkter Harndrang (Polyurie), Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schwäche und Sehstörungen.

Was ist Diabetes Mellitus Typ 2?

Tritt hauptsächlich bei Erwachsenen auf und ist in erster Linie auf die Ernährungsgewohnheiten der Betroffenen zurückzuführen. Darüber hinaus können aber auch genetische Faktoren eine Rolle spielen. Dieser Typ kommt 10 mal häufiger als der Typ 1 vor und hängt damit zusammen, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr dazu in der Lage ist, das notwendige Insulin zu produzieren. Die Symptome können für Jahre unbemerkt bleiben.

Die Wirkung von Cannabinoiden bei Diabetes mellitus

Eine Behandlung mit medizinischem Cannabis kann viele Vorteile für Menschen mit Diabetes bieten. So können zum Beispiel häufige Folgeschäden der Erkrankung, wie dieabetische Retinopathie und Neuropathie, mit Cannabinoiden behandelt werden.  Darüber hinaus verbessern Cannabinoide die Glukose-Verarbeitung der Patienten.

Cannabinoide helfen nachweislich dem Körper bei der Verarbeitung von Glukose

Das Endocannabinoid-System ist an der Regulation des Appetits beteiligt und scheint eine wichtige Rolle beim Essen und bei Störungen wie Anorexia nervosa zu spielen [3], [4]. 4] Es ist bekannt, dass Endocannabinoide wie Anandamid über die CB1-Rezeptoren im Gehirn wirken, den Appetit anregen und die Nahrungsaufnahme steigern. Eine Störung der Endocannabinoid-Signale kann zur Entwicklung von Essstörungen beitragen.

Forschung zu Cannabinoiden und Diabetes Mellitus

Neuropathie (Nervenschäden) ist eine der häufigsten Folgeschäden von Diabetes und wird immer noch als relativ refraktär gegenüber den meisten Analgetika betrachtet. Es gibt Studien, wie z.B. von Comelli, F et al (2009), in denen die antinozizeptive Wirkung eines kontrollierten Cannabisextrakts (eCBD) auf neuropathische Schmerzen bei Diabetikern untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Behandlung mit Cannabis das abnormale Gefühl von mechanischen Schmerzen (Allodynie) signifikant entlastet und die Wahrnehmung des thermischen Schmerzes wiederherstellt, ohne dabei die Hyperglykämie zu beeinflussen. Darüber hinaus ging aus der Studie hervor, dass das eCBD den Gluthion Gehalt (GSH) in der Leber erhöht. Auf diese Weise wird ihr Abwehrmechanismus wiederhergestellt und ihre Lipid-Peroxidation verringert. Dies deutet darauf hin, dass das eCBD eine Art Schutz gegen oxidative Schäden darstellt. [1]

Präklinischen Studien an Ratten, welche mit Cannabinoiden behandelt wurden (El-Remessy et al (2006)), lassen zudem darauf schließen, dass einige, durch Diabetes verursachte, Symptome gelindert werden können, wenn das CBD über einen Zeitraum von einer bis vier Wochen eingenommen wird. So zeigen die Ergebnisse zum Beispiel einen positiven Effekt bei diabetischer Retinopathie, der Hauptursache von Blindheit bei Diabetikern. [2]

Darüber hinaus ist eine Beobachtungsstudie über den Zusammenhang von Typ-2-Diabetes und Cannabis (Rajabashisth et al 2012) zu der Schlussfolgerung gelangt, dass Erwachsene im Alter zwischen 20-59 Jahren, in deren Familiengeschichte die Krankheit schon einmal vorkam, eine geringere Prävalenz und Wahrscheinlichkeit von Diabetes hatten, als diejenigen Personen, die keine Marihuana-Konsumenten waren. [3]

Quellenverzeichnis für Diabetes Mellitus

1]Comelli, F., Bettoni, I., Colleoni, M., Giagnoni, G. and Costa, B. (2009), Beneficial effects of aCannabis sativa extract treatment on diabetes-induced neuropathy and oxidative stress. Phytother. Res., 23: 1678–1684. doi: 10.1002/ptr.2806

[2] El-Remessy et al. (2006). Neuroprotective and blood-retinal barrier preserving effects of cannabidiol in experimental diabetes. American Journal of Pathology 168: 235-244.

[3]  Rajavashisth et al. 2012. Decreased prevalence of diabetes in marijuana users. BMJ Open 2

Nachrichten und Forschung

Neueste Forschung zu medizinischem Cannabis

cannabinoide-krebs

Cannabinoide bei Krebs

Medizinisches Cannabis ist in der Krebstherapie vergleichsweise gut etabliert: Cannabinoide lindern Schmerzen, Übelkeit und den Verlust des Appetits. Neuere Studien…

Cannabis bei Suchterkrankungen

Cannabis ist die beliebteste illegale Droge. Manche Fachleute vertreten die Auffassung, dass Cannabis als Einstiegsdroge zum Konsum weiterer Drogen führt.…

Möchten Sie mehr über Cannabiskonsum und Diabetes erfahren?

Wir haben ein Team von Spezialisten, die alle Fragen beantworten können