PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und Cannabis

Extreme Erfahrungen wie Unfälle, lebensbedrohliche Erkrankungen, Krieg, Vergewaltigung oder Naturkatastrophen können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) nach sich ziehen. Flashbacks, Albträume, ständige Anspannung und weitere Beschwerden wie Angst, Schlafstörungen und Fatigue bestimmen den Alltag der Patient*innen. Da Betroffene oft Situationen und Orte meiden, die an das Trauma erinnern, leben viele sozial zurückgezogen. Weitere psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen können dazukommen.

Psychotherapien und Medikamente wie Antidepressiva reichen oft nicht aus, um den Betroffenen zu helfen, und bringen Nebenwirkungen mit sich. Studien zeigen, dass unser Endocannabinoidsystem (ECS) wichtig ist, um unangenehme Erinnerungen zu „vergessen“. Daher kann Medizinalcannabis bei PTBS unterstützen. Viele Betroffene mit PTBS verwenden Cannabinoide. Das psychotrope Tetrahydrocannabinol (THC) kann Ängste lindern, aber auch verschlimmern. Daher eignet sich Cannabis nicht für alle Betroffenen. In einer Doppelblindstudie reduzierte das synthetische Cannabinoid Nabilon Albträume. Das nichtberauschende Cannabidiol (CBD) verbesserte kombiniert mit Psychotherapie und anderen Medikamenten in einer Fallserie zahlreiche PTBS-Symptome: Angst, Albträume, Konzentration, Schlaf und Stimmung. Wie stark CBD die Beschwerden reduziert, hängt auch von der Ursache des Traumas ab: Eine Doppelblindstudie zeigte, dass CBD bei nicht-sexuellen Trauma-Erfahrungen Ängste signifikant lindern kann, während bei sexuelle Traumen CBD nicht wirksam war.

PTBS durch Pandemie häufiger geworden

Die Covid-19-Pandemie hat das Leben der gesamten Weltbevölkerung negativ beeinflusst. Eine 2022 veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigt, dass die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) in Zeiten von Corona bei über 17 Prozent lag. Damit sind wesentlich mehr Menschen von PTBS betroffen als vor der Pandemie. PTBS betrifft nicht nur Covid-19-Infizierte (15 Prozent), sondern auch medizinisches Personal (17 Prozent) und die Allgemeinbevölkerung (17 Prozent). Besonders stark betroffen sind Mitarbeitende auf Covid-19-Stationen (31 Prozent), Krankenpfleger*innen (28 Prozent) und Europäer*innen (25 Prozent) [1].

PTBS – Was ist das?

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine seelische Erkrankung, die infolge extremer Belastungen auftritt. Solche traumatischen Erlebnisse oder Traumen können beispielsweise Krieg, Unfälle, sexueller Missbrauch, Naturkatastrophen oder schwere Erkrankungen (z. B. Krebs) sein. Das Erlebte kann PTBS-Betroffene lebenslang beeinträchtigen, sie durchleben das Drama in Gedanken immer wieder. Auch Augenzeugen traumatischer Situationen können an PTBS erkranken [2,3].

Symptome der PTBS sind [2,3,4]:

  • Belastende Erinnerungen (Flashbacks): Das Schreckensszenario wird in Gedanken und Albträumen immer wieder erlebt. Typisch sind durch Schlüsselreize ausgelöste Flashbacks. Betroffene fühlen sich plötzlich in das Trauma zurückversetzt und erleben es erneut.
  • Vermeidungsverhalten: Um Flashbacks vorzubeugen, meiden Betroffene oft Situationen, Orte oder Tätigkeiten, die mit dem Trauma zusammenhängen. Auch Geräusche und Gerüche können traumatische Erinnerung erwecken.
  • Rückzug und Teilnahmslosigkeit: Viele Betroffene ziehen sich sozial zurück und empfinden keine Freude mehr.
  • Nervosität und Anspannung (Hyperarousal): Menschen mit PTBS sind ständig in Alarmbereitschaft, obwohl rational betrachtet keine Gefahr droht. Sie leiden oft unter Schlaf- und Angststörungen. Betroffene sind übermäßig wach (Hypervigilanz).

Zu weiteren Symptomen der PTBS gehören Angst, Schlaflosigkeit, Fatigue, Wut und Aggression [4]. Oft kommen weitere psychische Erkrankungen dazu wie Angststörungen, Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen [2,3].

Behandlung der PTBS

Die wichtigste Behandlungsmethode bei PTBS ist die Psychotherapie. Am wirksamsten ist die sogenannte Trauma-fokussierte Psychotherapie, die daher allen Erkrankten empfohlen wird. Zusätzlich werden verschiedene Medikamente und weitere Verfahren wie Ergotherapie angewendet [2,3].

Bisher sind lediglich Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnehmehemmer (z. B. Sertralin oder Paroxetin) bei PTBS zugelassen. Bei einigen Betroffenen wirken sie jedoch nicht, sodass mit atypischen Antipsychotika [5] oder antiadrenergen Wirkstoffen [6] kombiniert wird.

Kognitive Verhaltenstherapien helfen sie Angst „auszulöschen“ sind jedoch bei der Hälfte der Patient*innen nicht wirksam. Auch nach erfolgreicher Behandlung treten die Symptome der PTBS oft erneut auf [7].

Therapiemöglichkeiten bei PTBS [2,3]:

  • Trauma-fokussierte Psychotherapie: Trauma-fokussierte Kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT), EMDR-Methode (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
  • Medikamente: Sertralin, Paroxetin, Venlafaxin
  • Zusätzliche Verfahren: z. B. Ergo-, Kunst-, Musik-, Körper- und Bewegungstherapie

Die Entwicklung weiterer Behandlungsverfahren ist wichtig, da viele bei PTBS eingesetzte Psychopharmaka nicht ausreichend wirken und oft ein ungünstiges Nebenwirkungsprofil haben [6].

Cannabis bei PTBS

Wie eine PTBS entsteht, ist nicht komplett geklärt. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass viele Faktoren an der Pathophysiologie beteiligt sind. Darunter das Endocannabinoidsystem (ECS), welches über Cannabinoid-1-Rezeptoren (CB-1-Rezeoptoren) im Gehirn beim Löschen von Erinnerungen beteiligt ist – weshalb vermutet wird, dass auch traumatische Erfahrungen „vergessen“ werden. Diese Rezeptoren modulieren die Freisetzung von Neurotransmittern, um übermäßige neuronale Aktivitäten zu verhindern. Das ECS ist beteiligt an Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Kontrolle von Bewegung und Körperhaltung, Regulation von Sinneswahrnehmungen, Gedächtnis und kognitiver Funktionen [6].

Viele Menschen mit PTBS verwenden Cannabis zur Beschwerdelinderung. Tetrahydrocannabinol (THC), der psychotrope Wirkstoff der Cannabispflanze, wirkt über CB1-Rezeptoren angstlösend. Das Endocannabinoidsystem (ECS) spielt eine entscheidende Rolle bei angstbezogenen Lern- und Gedächtnisvorgängen [8].

2013 zeigte eine Studie mit bildgebenden Verfahren, dass Betroffene mit PTBS eine verminderte Aktivität des ECS in verschiedenen Gehirnregionen aufweisen, vor allem Amygdala, Hippocampus, Großhirnrinde (Cortex) und Striatum [9].

Bei bedrohlichen Situationen sind verschiedene Gehirnregionen aktiv [8].

  • Amygdala
  • Medialer präfrontaler Cortex (mPFC)
  • Rostraler anteriorer cingulärer Cortex (rACC: adjacent rostral anterior cingulate cortex)

Patient*innen mit PTBS weisen oft eine Fehlfunktion dieser Gehirnregionen auf. Diese Dysfunktion kann dazu beiträgt, dass akute Stressreaktionen nach traumatischen Situationen andauern und zu psychischen Erkrankungen führen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten eine veränderte Zusammenarbeit zwischen Amygdala und Großhirnrinde beim Verarbeiten von Bedrohungen bei PTBS-Betroffen im Vergleich zu gesunden Testpersonen.

So reagiert die Amygdala bei Menschen mit PTBS verstärkt auf traumatische Trigger wie Bilder, Geräusche, Gerüche, Fotos, Worte und bedrohliche Gesichter. Eine verminderte Regulierung der Amygdala durch die Großhirnrinde kann dies erklären. Dies führt zu Hyperarousal (Übererregung des autonomen Nervensystems). Betroffene sind außerdem unfähig, ihre Aufmerksamkeit und Reaktion auf traumatische Trigger zu unterdrücken.

THC (Tetrahydrocannabinol) bei PTBS

Angstverarbeitende Gehirnregionen enthalten viele CB-1-Rezeptoren. Bildgebende Untersuchungen haben gezeigt, dass bei gesunden Versuchspersonen THC die Aktivität der Amygdala und mPFC/rACC moduliert. Niedrig dosiertes orales THC reduziert die Amygdala-Aktivität, gleichzeitig nimmt die Kopplung zwischen Amygdala und mPFC/rACC bei Bedrohungen zu. Die Ergebnisse legen nah, dass Cannabinoide die Dysfunktion dieser Gehirnregionen bei PTBS und anderen stressbedingten Erkrankungen beheben können.

Wichtig: Andere Studien zeigten, dass THC – insbesondere bei hohen Dosen (über 10mg) – die Amygdala aktiviert, wodurch Angst und Erregung auf Bedrohungen zunehmen können.

Wie THC die Angstverarbeitung beeinflusst, ist sehr komplex und hängt von der Dosierung ab, wissenschaftlich wird vom biphasischen Effekt gesprochen: Niedrige Dosen THC wirken oft angstlösend (anxiolytisch), während hohe Dosen das Gegenteil bewirken, also angstauslösend (anxiogen) wirken können [8].

Cannabis eignet sich nicht für alle PTBS-Betroffenen. Patient*innen sollten mit niedrigen Dosen THC beginnen und die Auswirkungen genau beobachten. Die Dosierung wird langsam gesteigert, bis die Ängste optimal kontrolliert sind. Dadurch kann möglichen Panikattacken durch Überdosierungen vorgebeugt werden.

Doppelblindstudie: Nabilon lindert Albträume bei Soldaten

Viele PTBS-Patient*innen haben Schlafstörungen. Besonders belastend sind Albträume, welche Betroffene erneut traumatisieren können. Eine 2015 veröffentlichte kanadische Doppelblindstudie untersuchte den Effekt des synthetischen Cannabinoids Nabilon, ein THC-Abkömmling, auf Häufigkeit und Intensität von Albträumen bei Soldaten mit PTBS. Eine Standardbehandlung konnte bei den zehn teilnehmenden Männern die Albträume nicht bessern. Die durchschnittlich 44-jährigen Männer hatten einen Schweregrad der PTBS von 3,3 (Global Impression of Secerity of PTBS), wobei 4 schwerste Beschwerden bedeuten.

Die Studie fand im Cross-Over-Design statt, sieben Wochen lang nahmen die Teilnehmer Nabilon oder Placebo ein. Nach einer zweiwöchigen Therapiepause wurde in die jeweils andere Therapiegruppe gewechselt. Die Dosierung wurde langsam erhöht, bis die Albträume nachließen.

In der Nabilon-Gruppe gingen Albträume signifikant zurück. Fünf von zehn Personen berichteten unter Nabilon von deutlicher Besserung im Vergleich zu lediglich einem Teilnehmer unter Scheinmedikament. Die Symptomreduktion gemessen durch „CAPS Recurring and Distressing Dream Scores“ betrug unter Nabilon -3,6, unter Scheinmedikament lediglich -1,0. Die mittlere Gesamtverbesserung (mean global improvement) wurde mittels „Clinical Global Impression of Change (CGI-C)“ gemessen und zeigte unter Nabilon (CGI-C von 1,9) deutliche Besserungen, unter Placebo (CGI-C von 3,2) geringfügige Besserungen.

Diese kleine Studie zeigt, dass Nabilon Albträume beim PTBS reduzieren kann. Eine Cannabinoidtherapie kann eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit bei von Albträumen geplagten Patient*innen sein, bei denen andere Therapien nicht helfen. Es sind jedoch Studien mit größeren Personengruppen nötig. Auch die Beeinflussung anderer PTBS-Symptome wie Schlaflosigkeit, Wiedererleben des Traumas und Hypervigilanz (erhöhte Wachsamkeit) sollte untersucht werden [9].

CBD (Cannabidiol) bei PTBS

Das nichtpsychotrope CBD hat verschiedene physiologische Wirkungen, da es nicht nur das ECS aktiviert, sondern auch andere Rezeptoren wie Serotonin-, Adenosin- und Opioid-Rezeptoren moduliert. Die angstlösende, neuroprotektive und antidepressive Wirkung von CBD könnte über Serotoninrezeptoren (5-HT1A-Rezeptoren) vermittelt werden. Im Gegensatz zu THC aktiviert CBD die CB1-Rezeptoren kaum. Jedoch hemmt CBD das körpereigene Enzym Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH), wodurch mehr Endocannabinoide wie Anandamid verfügbar sind, was CB1-Rezeptoren indirekt aktiviert. Tierversuche deuten darauf hin, dass die Aktivierung der CB1-Rezeptoren dazu führen kann, dass Erinnerungen „vergessen“ werden, daher kann CBD bei PTBS helfen. Fallberichte zeigen, dass CBD bei PTBS angstlösend wirken und den Schlaf verbessern kann. Umfangreiche klinische Studien am Menschen stehen jedoch noch aus [6].

Retrospektive Fallserie: CBD lindert verschiedene PTBS-Symptome

Amerikanische Wissenschaftler*innen analysierten zwischen Februar 2016 und Mai 2018 retrospektiv Krankenakten von 11 PTBS-Patient*innen, die orales aus Nutzhanf extrahiertes CBD erhielten. Die meisten der durchschnittlich 40-jährigen Betroffenen erhielten Psychotherapie und integrative Therapien wie Ernährungsumstellung, pflanzliche Medikamente, Neurofeedback und Vitamine. Im Schnitt wurden drei Psychopharmaka, darunter Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer, Angstlöser und Stimulanzien eingenommen. Eine Person konsumierte täglich Cannabis. Zu den Begleitsymptomen der Betroffenen gehörten Angst, Stimmungs-, Persönlichkeits- und Schlafstörungen. CBD wurde individuell in Kapsel- oder Sprayform dosiert. Die Schwere der Beschwerden wurde vor Studienbeginn sowie nach vier und acht Wochen mittels standardisierter Fragebögen (PCL-5) abgefragt. Dieser besteht aus 20 Fragen, die von den Patient*innen jeweils mit Werten zwischen 0 und 4 bewertet werden, woraus sich 80 Punkte für maximale Beschwerden ergeben.

Die Ergebnisse der Datenerhebung zeigten, dass fast alle Betroffenen (10 von 11 Personen) durch CBD ihre PTBS-Symptome lindern konnten. Nach vier Einnahmewochen fielen die Punkte im Fragebogen um 21 Prozent (Rückgang von 51,82 auf 40,73). Nach acht Wochen nahmen die Werte weiter ab (Rückgang auf 37,14), was einen Rückgang um ein Drittel (28 Prozent) bedeutet. Eine Person jedoch erlebte verschlimmerte PTBS-Beschwerden. Vier Betroffene nahmen CBD länger als neun Monate ein und profitierten von langanhaltender Beschwerdelinderung. Die Ergebnisse zeigten auch bei einigen Betroffenen eine subjektive Besserung von Albträumen, weniger Angst und Besserung von Schlaf, Konzentration und Stimmung. CBD war meistens gut verträglich, vereinzelt traten Fatigue, Müdigkeit und Verdauungsbeschwerden auf.

Die retrospektive Datenanalyse zeigt, dass orales CBD zusätzlich zu Psychotherapie und Medikamenten PTBS-Beschwerden lindern kann. Doppelblindstudien sind nötig, um das Potenzial weiter zu untersuchen. Weitere Forschung wird auch zeigen, ob CBD bei Albträumen helfen kann [6].

Doppelblindstudie: Angstlösende Wirkung von CBD abhängig von Art des Traumas

In einer 2022 veröffentlichten Doppelblindstudie teilten Forschende der Universität von Sao Paulo, Brasilien, 31 PTBS-Betroffene in zwei Gruppen auf. Eine erhielt orales CBD, die andere ein Placebo. Die Teilnehmenden hörten dann eine Audioaufnahme eines vorher aufgenommenen Berichts über ihr Trigger-Ereignis.

Um Auswirkungen auf die PTBS-Symptome zu untersuchen, wurden vor und nach Anhören subjektive und physiologische Messungen durchgeführt. Das wissenschaftliche Team beobachtete, dass die Betroffenen beim Anhören der Audioaufnahme, also beim Denken an das Trauma, verstärkte Angst, Wachsamkeit, Unbehagen und kognitive Einschränkungen erleben. Zusätzlich stiegen Blutdruck und Herzfrequenz. Die Forscher*innen untersuchten, ob es bei sexuellen und nicht-sexuellen Traumen Unterschiede in der Wirkung von CBD gab.

Ergebnis: In der Gruppe mit nicht-sexuellen Traumen wurden signifikant geringere Unterschiede bei den Messungen vor und nach dem Anhören mit CBD als mit Placebo beobachtet. Ebenso zeigen sich mit CBD geringere Unterschiede bei Angstzuständen und kognitiver Beeinträchtigung. CBD zeigte also bei Traumen nicht-sexueller Ursache stärkere Effekte. Bei sexuellen Traumen dagegen konnten weder CBD noch Placebo die PTBS-Beschwerden signifikant lindern, was sich durch die besonders starke Symptomatik erklären lässt [10].

Fazit

Vieles zu PTBS liegt noch im Dunkeln. Psychotherapie ist die wichtigste Behandlung der PTBS, da es bis heute außer Antidepressiva keine zugelassenen Medikamente gibt. Hier ist weiter Grundlagenforschung nötig. Forschungen zufolge hilft das Endocannabinoidsystem dabei, Gedächtnisinhalte zu „vergessen“, weswegen Medizinalcannabis auch PTBS-Betroffenen helfen kann. Fallberichte und erste kleinere Studien zeigen, dass THC und CBD Ängste lindern können. Weitere Beschwerden wie Albträume, Schlafstörungen, Konzentrations- und Stimmungsstörungen können ebenfalls von Medizinalcannabis profitieren. Da THC auch Panik auslösen kann, sollte die Behandlung unter ärztlicher Überwachung erfolgen.

Größere klinische Studien laufen gerade. Eine 2020 begonnene Doppelblindstudie der University of Texas at Austin untersucht die Wirkung von CBD an 150 PTBS-Betroffenen. Die Forscher*innen werden die Auswirkungen der Behandlung auf die Schwere der PTBS-Symptome sowie auf verschiedene Begleitsymptome wie Depression, Gesamtbehinderung, Angst, Lebensqualität und Alkoholkonsum untersuchen. In dieser Studie wird erstmals ein CBD-Isolat mit einem CBD-Breitspektrumextrakt und Placebo verglichen. Die Ergebnisse werden im Mai 2024 erwartet und werden dazu beitragen, das Verständnis zur Cannabistherapie bei PTBS zu verbessern [11,12].

Quellen:

[1] Yunitri N, Chu H, Kang XL, et al. Global prevalence and associated risk factors of posttraumatic stress disorder during COVID-19 pandemic: A meta-analysisInt J Nurs Stud. 2022;126:104136. doi:10.1016/j.ijnurstu.2021.104136

[2] SCHÄFER, I., GAST, U., HOFMANN, A., KNAEVELSRUD, C., LAMPE, A., LIEBERMANN, P., LOTZIN, A., MAERCKER, A., ROSNER, R., WÖLLER, W. (2019) S3-LEITLINIE POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG. SPRINGER VERLAG, BERLIN.

[3] https://register.awmf.org/assets/guidelines/155_Deutschsprachige_G_f_Psychotraumatologie/155-001ki_S3_Posttraumatische_Belastungsstoerung_2021-11.pdf

[4] Sadeghi M, McDonald AD, Sasangohar F. Posttraumatic stress disorder hyperarousal event detection using smartwatch physiological and activity data. PLoS One. 2022;17(5):e0267749. Published 2022 May 18. doi:10.1371/journal.pone.0267749

[5] Volz, HP. PTBS: Wenn der SSRI allein nicht ausreicht …. DNP 18, 24 (2017). https://doi.org/10.1007/s15202-017-1818-0

[6] Elms L, Shannon S, Hughes S, Lewis N. Cannabidiol in the Treatment of Post-Traumatic Stress Disorder: A Case Series. J Altern Complement Med. 2019;25(4):392-397. doi:10.1089/acm.2018.0437

[7] Lee, B., Pothula, S., Wu, M. et al. Positive modulation of N-methyl-D-aspartate receptors in the mPFC reduces the spontaneous recovery of fear. Mol Psychiatry 27, 2580–2589 (2022). https://doi.org/10.1038/s41380-022-01498-7

[8] Rabinak CA, Blanchette A, Zabik NL, et al. Cannabinoid modulation of corticolimbic activation to threat in trauma-exposed adults: a preliminary study. Psychopharmacology (Berl). 2020;237(6):1813-1826. doi:10.1007/s00213-020-05499-8

[9] Jetly R, Heber A, Fraser G, Boisvert D. The efficacy of nabilone, a synthetic cannabinoid, in the treatment of PTSD-associated nightmares: A preliminary randomized, double-blind, placebo-controlled cross-over design study. Psychoneuroendocrinology. 2015;51:585-588. doi:10.1016/j.psyneuen.2014.11.002

[10] Bolsoni LM, Crippa JAS, Hallak JEC, Guimarães FS, Zuardi AW. The anxiolytic effect of cannabidiol depends on the nature of the trauma when patients with post-traumatic stress disorder recall their trigger eventBraz J Psychiatry. 2022;44(3):298-307. doi:10.1590/1516-4446-2021-2317

[11] Telch MJ, Fischer CM, Zaizar ED, Rubin M, Papini S. Use of Cannabidiol (CBD) oil in the treatment of PTSD: Study design and rationale for a placebo-controlled randomized clinical trialContemp Clin Trials. 2022;122:106933. doi:10.1016/j.cct.2022.106933

[12] https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04197102

About Minyi Lü

Minyi Lü suffers from chronic pain due to her finger arthritis. She has been treating her complaints very successfully with medicinal cannabis since 2017. As a pharmacist in internship, she now brings her know-how to report on the latest scientific findings around medicinal cannabis.